kokosbluete

Neuigkeiten

Hofgut Maisenburg

Ich habe diesen Service für meine Hochzeit genutzt:

Professionalität
Preis/Leistung
Wirst Du es empfehlen?

Massenabfertigung statt Traumfabrik 


Wir haben unsere Hochzeit im Oktober 2023 auf der Maisenburg gefeiert. Für den Ort haben wir uns entschieden, weil das Hofgut Maisenburg abgelegen mitten in der Natur liegt, mit «Die Maise» über ein modernes Hotel mit über 100 Schlafplätzen verfügt und uns sowohl der Internetauftritt als auch der Ort selbst einen wertigen und exklusiven Ersteindruck vermittelte. Wir hatten eine wunderbare Hochzeit, an die wir gerne zurückdenken und unsere Gäste waren alle sehr zufrieden. 


Insbesondere die Vorbereitungen waren jedoch leider von zahlreichen negativen Erfahrungen mit der Veranstalterin geprägt und auch am Hochzeitstag selbst lief nicht alles so ab, wie wir uns das vorgestellt haben. Das Team des Hofguts Maisenburg veranstaltet inzwischen laut eigenen Angaben um die 150 Hochzeiten im Jahr. Auf uns wirkte es überfordert und wir als Hochzeitspaar fühlten uns routinemässig abgefertigt. 


Aber fangen wir von vorne an: Das Hofgut Maisenburg stellt die Räumlichkeiten, einige wenige Dekoartikel sowie die Getränke (mit Service) zur Verfügung. Alles andere ist selbst zu organisieren. Das heisst, das Hochzeitspaar ist die zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle für die Maisenburg (wobei der Veranstaltungsort und das Hotel unterschiedliche Ansprechpersonen haben) sowie jeden einzelnen Dienstleister – also auch für die übrige Deko, Blumen, Musik, Entertainment, Catering, Torte etc. Damit das Hochzeitspaar seine Aufgabe erfüllen kann, muss die Kommunikation – insbesondere mit dem Veranstaltungsort – stimmen. Und genau hier tut sich das Hofgut Maisenburg sehr schwer 


Zuerst kämpften wir uns durch ihre diversen Unterlagen («FQA», «Preisübersicht», «INFO PREISE HOTEL BRAUTPAAR», «Dienstleisterliste», «Rechnungsformular») – teilweise stehen hier verschiedene Informationen zu den gleichen Sachverhalten. Weil telefonisch selten jemand erreichbar war, schrieben wir Mails an die allgemeine Adresse (lange Zeit war niemand konkret für uns zuständig) und wenn wir Glück hatten, kam innerhalb einer Woche eine Antwort; ansonsten erst später oder auch erst nach einer Nachfrage. Natürlich ergeben sich dann Rückfragen und so zieht sich jede Kleinigkeit unnötig in die Länge. Bekannterweise müssen Hochzeitspaare sehr viele Entscheidungen zu allerlei Kleinigkeiten treffen und die Maise macht es einem da sehr schwer.  


Wir haben teils unterschiedliche Informationen erhalten. Beispielsweise haben wir erst am Hochzeitstag selbst gemerkt, dass nicht so viele Leute an den Tisch des Hochzeitspaares passen, wie vorab kommuniziert wurde (11 statt 13). Sowas kann den ganzen Tischplan (über den sich die meisten Hochzeitspaare im Vorfeld sehr viele Gedanken machen) komplett durcheinanderbringen. Uns zumindest hat es in grossen Stress versetzt. Ein weiteres Beispiel: Erst hiess es, dass die Zeremonie bei schlechtem Wetter in der Tenne stattfinden kann (was für uns ein wichtiges Auswahlkriterium für die Location darstellte). Dann wurde uns gesagt, die Zeremonie müsse bei Schlechtwetter im Festsaal stattfinden. Nach einer weiteren Anfrage hiess es dann plötzlich wieder, die Zeremonie könne doch in der Tenne stattfinden.  


Bezüglich Zimmerverteilung wurden wir vom Hotel «Die Maise» gebeten, diese selbst zu übernehmen. Wir haben alle Wünsche unserer 90 Gäste gesammelt, entsprechend verteilt und die Liste an das Hotel weitergeleitet. Bis die finale Bestätigung an die Gäste gegangen ist, sind – trotz mehrmaligem Nachfragen – viele Wochen vergangen. Die Information musste nun «ins System» gebucht und von uns abgesegnet werden. Als wir die Liste schliesslich erhielten, waren viele Fehler enthalten. Weil einige unserer Gäste ausserdem inzwischen krank oder getrennt waren, musste wieder umgebucht werden. Wir haben Stunden damit verbracht, mit der Hotelverantwortlichen hin- und her zu kommunizieren. Obwohl wir alles genau besprochen hatten: Als die Bestätigung schliesslich rausging, war sie trotzdem nicht so wie vereinbart und enthielt Falschinformationen für die Gäste. Was für uns wiederum Zusatzaufwand bedeutete. 


Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass wir erst drei Wochen vor der Hochzeit beim Hofgut Maisenburg auf dem Schirm erschienen sind. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten wir uns aktiv um ihre Aufmerksamkeit bemühen und um persönliche Treffen bitten. Zu einer Weinprobe wurden wir nie eingeladen, obwohl man den Wein bei ihnen abnehmen muss, die versprochene Flasche Wein haben wir auch nicht erhalten. 


Am Hochzeitstag selbst erhielten wir ebenfalls keine Hilfe vom Hofgut Maisenburg. Allein schon die Fotobox vom Empfang in den Festsaal zu tragen, war zu viel verlangt («das sollen die Trauzeugen machen»). Beamer, Verlängerungskabel und sonstige Standard-Hochzeitstechnik ist nicht vorhanden («bitte selbst mitbringen»). Selbst das Licht auszuschalten, sobald die Torte hereingebracht wird, hat trotz dem vorherigen Besprechen und dem Schicken eines detaillierten Ablaufplans nicht funktioniert. Und erst nach mehrmaligem Hinweisen wurden die parkenden Autos entfernt, um Platz für den Einzug zur Zeremonie zu schaffen 


Weitere Punkte: die Teekanne und -tassen, die sie uns freundlicherweise für die Zeremonie zur Verfügung gestellt hätten, wirkten nicht gerade «hochzeitsmässig» (siehe Foto); die Leinwand im Festsaal war sehr dreckig (wir haben daher eine Wand zur Projektion verwendet; Beamer, Lautsprecher etc. muss man selber organisieren); die Aussenanlage war nicht gepflegt (beim Empfang lag Laub auf dem Rasen und auf dem weissen Baldachin); wer am Vortag anreist, muss sich selbst um Verpflegung kümmern (das Hotel bietet lediglich Frühstück an); die Check In / Out-Zeiten sind sehr knapp bemessen; der (sehr schöne) Wellnessbereich kann von den Hochzeitsgästen nur in Ausnahmefällen genutzt werden; bevor wir den Wellnessbereich am Vorabend nutzen konnten, mussten wir ihn erstmal selbst aufräumen  – obwohl uns die Benutzung versprochen wurde; Spirituosen konnten wir beim Fest zwar flaschenweise auf jeden Tisch stellen, abgerechnet wird jedoch immer in cl; es gibt eine unklar formulierte Vertragsklausel, nach der das Brautpaar unter bestimmten Umständen für entgangenen Getränkeumsatz aufkommen muss usw. 


Nach der Hochzeit kam die Abschlussrechnung. Keine Feedback-Anfrage, keine Antwort auf den Verbleib unseres Tortenständers (den mussten wir natürlich selber organisieren). Trotz mehrmaligem Nachfragen haben wir ihn bis heute nicht wieder erhalten. 


Man könnte die genannten Punkte im Einzelfall als belanglos abtun, in Summe aber haben sie bei uns zu sehr viel Zeitaufwand, Stress und Ärger geführt. Wir haben uns als Kunden nicht verstanden und nicht wertgeschätzt gefühlt. Niemandem wünschen wir eine solche Erfahrung. Immerhin haben wir und unsere Gäste allein bei der Maisenburg über 20.000 Euro für den Tag und die Übernachtung bezahlt – wir finden, da kann man mehr Professionalität und Dienstleistungsbereitschaft erwarten. 

29. März 2024